Immobilienkäufer müssen vorerst keine stark steigenden Zinsen für Kredite fürchten
EZB-Entscheidung
Konditionen für Darlehen seit Wochen niedrig / Lockere Zinspolitik zeigt bisher nur wenig Einfluss auf Konsumlaune und Preissteigerung
Die jüngste Entscheidung der Europäischen Zentralbank, den Leitzins unverändert bei 0,05 Prozent zu belassen, und der schleppende Wirtschaftsaufschwung in Europa werden Immobilienkäufern auch im Herbst günstige Finanzierungsbedingungen bescheren. „Bei Bestanbietern erhalten Immobilienkäufer und Häuslebauer zehnjährige Darlehen unter 1,5 Prozent“, sagt Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen.
Tagesaktuelle Nachrichten wie der Wirtschaftsabschwung in China, die auf minus 0,1 Prozent gerutschte Inflation im Euroraum oder die sich in Spanien und Portugal leicht verbesserte Lage führen zwar immer wieder zu leichten Auf- und Abschlägen bei den Zinsen. Für eine grundlegende Richtungsänderung sind die Zahlen jedoch zu schwach und vor allem nicht kontinuierlich genug. „Die Konditionen für Immobilienkredite haben sich – wie erwartet – entsprechend seitwärts bewegt. Eine Zinswende sehen wir kurzfristig nicht“, sagt Goris.
Durch das niedrige Zinsniveau erhalten Kreditnehmer für eine Monatsrate von 1.000 Euro bei dreiprozentiger Anfangstilgung ein 10-Jahres-Baudarlehen über 260.000 Euro. Die Konditionen befinden sich über alle Laufzeiten hinweg nahe des Allzeittiefs. Kredite mit fünfjähriger Zinsbindung liegen nach Berechnungen von Interhyp bei rund 1,1 Prozent, Kredite mit 15-jähriger ab 2 Prozent und Kredite mit 20-jähriger Zinssicherheit ab 2,25 Prozent.
Mit höheren Konditionen müssen Kreditnehmer vor allem dann rechnen, wenn die EZB-Maßnahmen deutlich und dauerhaft Wirkung zeigen. Auch eine Änderung der Zinspolitik in den USA könnte mittelfristig eine Zinswende anzeigen.
Quelle: Interhyp
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